DANKE-TANTE-SOPHIE: DER SCHWARZE PERSIANER

Tante Sophie hatte in den 50er Jahren einen Persianermantel von ihren Freundinnen geerbt und immer wieder geklagt, dass er zu schwer sei. Nach jahrzehntelanger Aufbewahrung im Keller meiner Eltern wurde er im Oktober 2011 zum Auftakt von „Fellharmonie“.

Meine Mama kramte ihn eines Tages hervor. Mutig und neugierig fing sie an, ihn Lage für Lage im Garten aufzutrennen. Dabei wurde ihre Geduld auf eine große Probe gestellt: Sie musste sich durch endlose Schichten arbeiten, mit Wollmäusen kämpfen und mit allerhand angestaubtem Innenleben aufräumen.

Die Arbeit nahm kein Ende, und bald war der Garten übersät mit Fellresten. Endlich beim Rohmaterial angekommen, stellte sie fest, dass der Mantel aus 2.438 Teilstücken zusammengesetzt war – das erklärte seine Schwere.

Enthusiastisch und einfallsreich experimentierte ich mit den Einzelteilen: Es entstanden unzählige Accessoires wie kleine Etuis, Schlüsselanhänger, Handytaschen, Ohrringe, Zettelboxen und vieles mehr, bis alle Teile verarbeitet waren.

Die Idee des Upcyclings war geboren – Fellharmonie betrat die Bühne.